Super-Nanny versus harte Jungs! Der G-20-Gipfel ist die wichtigste Tagung der Welt.

 

Der Aufwand ist gigantisch. Die Ergebnisse scheinen dürftig. Trotzdem ist der G20-Gipfel die wichtigste Tagung der Welt. Der G20-Gipfel sorgt dafür, dass gefährliche Supermachos wie Trump und Putin miteinander reden und ein Minimum an Vertrauen aufbauen. Dadurch wurde sogar ein Waffenstillstand in Syrien erreicht und die Kriegsgefahr generell vermindert. Der Gipfel gibt der Bundeskanzlerin die Gelegenheit, sich als eine Art globale Super-Nanny zu profilieren und auf die harten, schwer erziehbaren Jungs wie Trump, Putin und Erdogan mäßigend einzuwirken. Der G20-Gipfel ist eine weitere Möglichkeit für Donald Trump, den zugleich mächtigsten und dilettantischsten Politiker der Welt, von Profis etwas zu lernen. Er bot außerdem die Gelegenheit, klar zu machen, dass der Klimawandel (und der Kampf gegen ihn) weder durch Fake-News noch durch Geschenke an einfach gestrickte Wähler aufzuhalten ist. Der G20-Gipfel verschafft Politikern wie Emmanuel Macron und Justin Trudeau die Chance zu zeigen, dass erfolgreiche Politiker nicht alt, hässlich, rüpelhaft, aggressiv, reaktionär und sexistisch sein müssen, sondern auch jung, gut aussehend, charmant, wohlerzogen und progressiv sein können. Wie gut das bei vielen Bürgerinnen ankommt, konnte man an dem Entzücken erkennen, mit dem Ivanka Trump Justin Trudeau bei einem früheren Treffen anhimmelte. Kurz gesagt, der G20-Gipfel ist der (mehr oder weniger verzweifelte) Versuch, der Vernunft in einer Welt, die im Chaos zu versinken droht, eine Stimme zu verleihen.

 

Desto schlimmer ist es, dass es einer Truppe von gut organisierten, aber politisch konzeptlosen Randale-Touristen gelungen ist, Hamburg zu verwüsten und zu terrorisieren. Einen Kleinwagen anzuzünden oder einen kleinen Laden zu plündern, ist kein politisch linkes Statement. Im Gegenteil es ist ein Einschüchterungsversuch gegen hart arbeitende, aber bescheiden lebende Menschen, die gerade nicht die Elite der Reichen und Mächtigen repräsentieren. Letztlich handelt es sich dabei um eine Art von Protestfolklore, der es nur um Adrenalin und die Demonstration ultralinksmoralischer Überlegenheit geht. In ihrem Dogmatismus erinnert mich die ultralinke Szene stark an puritanische, wiedergeborene Christen und Fernsehprediger aus den USA. Ich persönlich brauche auch keine Entschuldigung des Hamburger Bürgermeisters und schon gar nicht der Polizei. Ich selbst hätte ehrlich gesagt wenig Lust, meine Knochen hinzuhalten und mich mit Pflastersteinen bewerfen zu lassen. Auch dann nicht, wenn ich in einer gepanzerten Uniform der Bereitschaftspolizei stecken würde.

Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Hinterlasse einen Kommentar